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Mit Beginn der Schwangerschaft kommen die ersten Gelüste und die ersten Zweifel. 
Was darf man nun essen? Was sollte man essen? Was ist erlaubt und was verboten?

Grundsätzlich solltest du auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten, damit dein Baby die benötigten Nährstoffe und Vitamine erhält. Auf deinem Speiseplan sollte regelmäßig Gemüse, fettarmes Fleisch, Obst, Fisch, Milchprodukte und Vollkornprodukte stehen. Doch auch hier musst du einiges beachten. 

Fleisch und Wurstwaren: 
Die Gefahr beim Verzehr von rohem Fleisch besteht hauptsächlich in Erregern der Toxoplasmose. Eine Toxoplasmose-Infektion wird von der Mutter kaum wahrgenommen, kann aber die Entwicklung des Gehirns beim Fötus beeinträchtigen. 
Dein Steak solltest du jetzt also nicht mehr medium oder rare genießen, zudem solltest du auf rohe Pökelfleischwaren wie Salami, oder Räucherschinken verzichten. Auch Leber solltest du aufgrund der hohen Menge an Vitamin A vor allem im ersten Trimester nicht essen. Eine Überdosierung von Vitamin A kann beim Fötus zu Wachstumsstörungen, Leberschäden, Schäden an den Augen und Haut führen.
Dein Fleisch sollte also immer gut durchgebraten sein. Als Aufschnitt kannst du Kochschinken, Fleischwurst oder Mortadella bedenkenlos essen. Salami auf Pizza ist übrigens erlaubt, da diese im Ofen gut durcherhitzt wird und die Hitze die Erreger abtötet.

Käse und Milchprodukte:
Rohmilchkäse kann Listerien enthalten. Das sind kleine Bakterien, die bei der Mutter grippeähnliche Symptome hervorrufen können. Für das Ungeborene kann es zu schweren Komplikationen, zur Frühgeburt aber auch zur Fehlgeburt kommen. Daher ist rohe Milch und Rohmilchkäse (Weichkäse wie Camembert oder Brie) in der Schwangerschaft tabu. Aufpassen solltest du auch bei der Rinde vom Schnittkäse, die du vor dem Verzehr aufgrund möglicher Ansammlung von Bakterien unbedingt entfernen solltest. Vorgeriebenen und abgepackten Käse solltest du auch meiden, sowie Käse aus der Frischtheke. Abgepackter Mozzarella und Feta aus pasteurisierter Milch sind sicher. Ebenso Parmesan, da er zwar aus Rohmilch hergestellt wird, sich durch den langen Reifungs- und Trocknungsvorgängen aber keine Listerien bilden.  

Fisch:
Fisch ist reich an Omega-3 Fettsäuren. Allerdings ist bei Fisch auch das Risiko der Listerien erhöht. Daher gilt auch hier: Gut durchgaren. Auf Sushi musst du in der Schwangerschaft leider verzichten, die Scheibe geräucherten Lachs als Aufschnitt vorher anbraten. Fischkonserven wie Hering sind erlaubt, Dosenthunfisch solltest du aufgrund der hohen Schwermetall- und Quecksilberbelastung erst nach der Entbindung wieder zu dir nehmen.

Rohe Eier:
Eine Infektion mit Salmonellen wird zum Glück nicht auf das Baby übertragen. Die daraus resultierende Unterversorgung infolge des Erbrechens und Durchfalls sollte dennoch gemieden werden. Rohe Eier verstecken sich oft in Süßspeisen wie z.B. Tiramisu. Auch das geliebte Softeis wird oft mit rohen Eiern hergestellt. Frag beim nächsten Besuch in der Eisdiele vorsichtshalber nach.

Obst und Gemüse:
Um Listerien zu vermeiden, musst du das Obst und Gemüse vorher gut waschen oder schälen. Abgepackte Salate solltest du wegen der möglichen Ansammlungen von Bakterien meiden. Nitrathaltige Gemüsesorten wie Rote Bete, Spinat, Rucola oder Mangold solltest du in Maßen essen und auf keinen Fall wieder aufwärmen. 

Getränke:
Den Genuss von Alkohol solltest du selbstverständlich unterlassen. Aber was ist noch wichtig? 
Auf deine Tasse Kaffee morgens musst du nicht verzichten, bei der einen Tasse sollte es aber bestenfalls auch bleiben. Auch schwarzen Tee solltest du gemäßigt trinken und nicht über 2 Tassen hinaus. Himbeer- oder Brombeertee, Ingwertee, Salbei- und Pfefferminztee solltest du nicht vor der 37 SSW trinken, da sie Gebärmutterkontraktionen hervorrufen können. Das gleiche gilt für Petersilie, Liebstöckel und Zimt. Süßholzwurzeltee (Lakritz) steht in Verdacht, dem Fötus zu schaden und sollte, wie auch Lakritzbonbons, nicht in großen Mengen (max. 50g pro Tag) verzehrt werden.